Am 5. und 6. Juni hat Donezk ein kreatives Regieteam aus Deutschland
besucht, das sich mit der Vorbereitung auf eine großartige Premiere der Oper
"Der fliegende Holländer" von Richard Wagner beschäftigt.
Unter der Leitung von der deutschen Regisseurin
Mara Kurotschka, sowie den Bühnenbildnern Momme Hinrichs und Torge Möller, der Kostümbildnerin Julia Harttung fanden die zweite Aufbauprobe und ein Probegesang der Darsteller innerhalb
von zwei Tagen am Opernhaus gemeinsam mit ukrainischen Kollegen statt.
Zur Ankunft der deutschen
Delegation haben die Opernhauswerkstätten einige der kompliziertesten Teile der
Bühnenbilder vorbereitet: die Zimmerwand der Bühnenheldin, den Mast und das
Schiffssegel. Die stellvertretende Produktionsleiterin für bildnerische
Gestaltung Valentina Korniyenko hat erzählt: "Die Schwierigkeit der
Aufstellung dieser Bühnenbilder besteht darin, dass sie nach Vorhaben der
Regisseurin zu einem bestimmten Zeitpunkt der Aufführung ohne Zwischenpause
fallen und aufgehen müssen. Wir haben nicht nur diese sperrige Konstruktion hergestellt,
sondern uns auch einfallen lassen, wie sie aufgestellt werden kann". Die
ukrainische Seite hat auch einen Sonderbelag für ein 9-Tonnen-Gerüst - die Nachahmung
eines Schiffdecks - angeboten.
Zur zweiten Aufbauprobe haben Momme Hinrichs und Torge Möller
Möbelentwürfe mitgebracht, die bei der Aufführung eingesetzt werden. Sie haben
abgesagt, diese zu zeigen, nur erzählt, dass diese Möbel in das Hauptkonzept
der Aufführung am genauesten passen und den Zuschauer also sich in die
Ereignisepoche der Oper versenken lassen würden.
Während auf der Bühne mit Feuereifer
an der künstlerischen Bühnengestaltung gearbeitet wurde, wurden in der
Schneiderei Männer- und Frauenkostüme für Chorsänger präsentiert. Sie wurden
nach Skizzen der Kostümbildnerin Julia Harttung hergestellt, die sie bei ihrem letzten Besuch mitgebracht
hatte. Für Kostümherstellung wurden nur Naturstoffe wie Lein und Baumwolle
verwendet.
Dieses Mal hat Julia die Skizzen neuer Kostüme, Schuhe und
Kopfbedeckungen für Solosänger mitgebracht. Nach ihrem Vorhaben wurden alle
Kopfbedeckungen und Frisuren individuell erarbeitet, entsprechend der Haarlänge
und -struktur jedes Darstellers.
Am zweiten Tag fand auf der Bühne
der Probegesang der Darsteller und des Sinfonieorchesters unter der Leitung des
Hauptdirigenten und musikalischen Gesamtleiters der Oper Vasyl Vasylenko statt.
Die Solosänger, die bisher ausschließlich mit Klavierbegleitung geprobt haben,
haben der Regiegruppe ihr Niveau der Vorbereitung und der Deutschkenntnisse
gezeigt. Mara Kurotschka und der künstlerische Berater des Projektes Alexander
Yankov, die dabei waren, blieben insgesamt mit der Probe zufrieden, obwohl sie
jedoch einige Vorschläge zur Beseitigung der sprachlichen Ungenauigkeiten
unterbreitet haben.
Nach dem Probegesang fand eine
Arbeitsbesprechung statt, in der die Ergebnisse der zweiten Aufbauprobe der
Oper "Der fliegende Holländer" zusammengefasst wurden. "Die Aufbauprobe
ist fruchtbar verlaufen. Alle gestellten Fragen waren erfolgreich gelöst. Die
deutsche Seite war mit der Vorbereitung auf Premiere zufrieden. Die vom Theater
vorgeschlagenen technischen Lösungen wurden besonders erwähnt. Wir stehen
jedoch vor anstrengenderer Arbeit. Ich bin sicher, dass wir die
hinbekommen", so der Projektleiter, der Generaldirektor des Opernhauses Vasiliy Ryabenkiy.
In der Besprechung wurde auch der
Probezeitplan für August aufgestellt und die Fragen aufgegriffen, die während
der nächsten Probe im Zeitraum vom 20. August bis zum 6. September zu lösen
sind.
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